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Hörverlust und Demenzprävention

  • Autorenbild: Alexander von Bandemer
    Alexander von Bandemer
  • 14. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. März

Wie Sie durch frühzeitige Versorgung mit Hörgeräten Ihre kognitive Gesundheit fördern können


Unbehandelter Hörverlust ist weit mehr als ein harmloses Altersphänomen. Neueste wissenschaftliche Studien zeigen, dass er langfristig das Risiko für Demenz und andere kognitive Beeinträchtigungen erhöhen kann. Doch wie genau beeinflusst Hörverlust unsere geistige Leistungsfähigkeit, und was können Sie tun, um sich frühzeitig zu schützen? Wir haben uns mit Alexander von Bandemer, Inhaber von Hörakustik von Bandemer in Mannheim-Neuostheim unterhalten, um diese Fragen zu klären.


Warum ist Hörverlust so eng mit der kognitiven Leistungsfähigkeit verknüpft?

„Hörverlust wirkt sich nicht nur auf das Hören selbst aus, sondern auch auf die Art und Weise, wie wir mit unserer Umgebung und anderen Menschen interagieren“, erklärt von Bandemer. Viele ältere Menschen bemerken anfangs nicht, dass sie zunehmend Schwierigkeiten haben, Gesprächen zu folgen oder bestimmte Laute zu erkennen. Diese schleichende Veränderung wird oft übersehen, doch sie hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Gehirn.

Die amerikanische Johns Hopkins University hat herausgefunden, dass ein unbehandelter Hörverlust die Gehirnaktivität verringert und so das Risiko für kognitive Störungen deutlich erhöht. Wissenschaftler wie Prof. Frank Lin bestätigen, dass das Gehirn durch den Verlust an akustischen Reizen weniger stimuliert wird, was langfristig zu einer Beschleunigung des kognitiven Abbaus führen kann.


Was passiert im Gehirn, wenn der Hörverlust nicht behandelt wird?

„Das Gehirn benötigt ständige Reize, um seine Funktionen zu erhalten. Wenn es diese nicht mehr erhält, etwa durch den Verlust an akustischen Informationen, kann dies zu einem spürbaren Rückgang der geistigen Leistungsfähigkeit führen“, sagt von Bandemer. Hörgeräte können in diesem Fall eine entscheidende Rolle spielen, indem sie das Hören verbessern und somit das Gehirn weiterhin aktiv halten.

Das bedeutet, dass die Nutzung von Hörgeräten nicht nur das Hören erleichtert, sondern auch die geistige Gesundheit fördern kann. Studien zeigen, dass Menschen, die frühzeitig mit Hörgeräten versorgt werden, ein deutlich geringeres Risiko für kognitive Einschränkungen haben, weil das Gehirn weiter mit Informationen versorgt wird und so aktiv bleibt.


Welche Folgen hat es, wenn der Hörverlust unbehandelt bleibt?

„Wenn Menschen ihre Hörminderung ignorieren, isolieren sie sich häufig sozial und vermeiden Aktivitäten, bei denen viel gesprochen wird“, erklärt von Bandemer. Diese Zurückhaltung führt häufig zu Einsamkeit und einer verminderten Lebensqualität. Doch es hat auch weitreichende Konsequenzen für die geistige Fitness: Das Gehirn verliert zunehmend die Fähigkeit, komplexe akustische Informationen zu verarbeiten.

Ein weiteres großes Problem ist die zusätzliche Belastung, die ein unbemerkter Hörverlust für das Gehirn bedeutet. „Menschen mit unbehandeltem Hörverlust müssen ihre geistigen Ressourcen verstärkt darauf konzentrieren, die fehlenden Informationen zu ergänzen. Dies führt zu geistiger Erschöpfung und erhöhtem Stress, was sich negativ auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirkt“, erklärt von Bandemer.

 

 

Wie können Sie sich aktiv schützen und Ihre kognitive Gesundheit fördern?

Die Lösung liegt in der frühzeitigen Erkennung von Hörverlust und der richtigen Versorgung mit Hörgeräten. „Je früher ein Hörverlust erkannt und behandelt wird, desto besser ist der Verlauf für das Gehirn und desto länger bleiben die kognitiven Fähigkeiten erhalten“, so von Bandemer. Moderne Hörgeräte bieten heute eine maßgeschneiderte Lösung, um das Hören in jeder Lebenssituation zu verbessern.

Vor allem in geräuschvollen Umgebungen, wie bei Besprechungen oder in größeren Gruppen, ermöglichen die neuesten Hörgeräte eine exakte Anpassung. Dies sorgt dafür, dass das Gehirn weiterhin mit wichtigen akustischen Informationen versorgt wird, was langfristig die geistige Flexibilität unterstützt.


Warum ist es wichtig, regelmäßig einen Hörtest durchführen zu lassen?

„Ein Hörtest sollte nicht nur dann erfolgen, wenn man das Gefühl hat, dass das Hören schlechter wird. Jeder sollte seinen Hörstatus regelmäßig überprüfen lassen – vor allem, wenn man merkt, dass man in bestimmten Situationen mehr Mühe hat, Gesprächen zu folgen oder dass das Verständnis schwieriger wird“, rät von Bandemer. Ein frühzeitiger Test hilft nicht nur, die Hörfähigkeit zu überwachen, sondern auch, den Verlauf eines möglichen Hörverlusts rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

„Ein Hörtest ist der erste Schritt, um festzustellen, ob eine Versorgungsmaßnahme notwendig ist. Dabei geht es nicht nur um das Hören an sich, sondern auch um das Erhalten der geistigen Vitalität“, betont von Bandemer.

Fazit: Hörgeräte als präventive Maßnahme gegen kognitive Beeinträchtigungen

Hörverlust ist ein ernstzunehmender Risikofaktor für die geistige Gesundheit. Die rechtzeitige Versorgung mit Hörgeräten hilft nicht nur, das Hören zu verbessern, sondern schützt auch vor der frühzeitigen Abnahme geistiger Fähigkeiten. Viele Studien zeigen, dass der frühzeitige Einsatz von Hörgeräten das Risiko für Demenz und kognitive Störungen verringern kann.

„Wer auf sein Gehör achtet, achtet gleichzeitig auf seine geistige Gesundheit“, so von Bandemer abschließend. Nutzen Sie daher die Möglichkeit, regelmäßig Ihre Hörfähigkeit überprüfen zu lassen und bei Bedarf rechtzeitig Hörgeräte zu verwenden. Ein einfacher Hörtest ist der erste Schritt, der Ihnen helfen kann, Ihre kognitive Fitness und Lebensqualität zu erhalten.

 

 
 
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